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Geschriebenes
Ausdehnung - Januar 2014
Das, was du bist, ist nicht von dieser Welt und nicht in dieser Welt. Es ist jenseits von Raum und Zeit und hat daher für den Verstand keine Existenz. Du kannst dich noch so bemühen, dich zu finden, du wirst es nicht schaffen. Nicht mit dem Verstand, nicht mit Vorstellungen, mögen sie noch so subtil sein. Du bist absolut ohne Ausdehnung – weder in Raum, noch in Zeit.
Alles, was dir erscheint, selbst das reinste „Gefühl“ der Anwesenheit (das „Ich bin“) ist Teil der erschienenen Welt (die für gewöhnlich für das wirkliche Leben gehalten wird) und nicht anderes als ein Trugbild. Maya, Bewusstsein, Gott nennen es die Inder, Mumyô die japanischen ZEN-Buddhisten.
Um dich selbst zu erkennen und frei von dieser Welt zu sein – Befreiung/Erlösung genannt – obwohl sie weiter da zu sein scheint, kannst du nur das „andere“ (die Welt, angefangen vom Erscheinen des Bewusstseins) als unwirklich erkennen. Das reicht völlig aus. Aber es muss vollständig und tatsächlich durchschaut worden sein.
Einen Hinweis, den man geben kann ist der, dass absolut alles, was du erfährst, deine Gedanken sind und dir – dem Höchsten oder der Quelle – entspringen. Betrachte alles als unwirklich, sag zu allem, was in dir und um dich herum vorgeht, dass das schon „meine“ Gedanken, mein Denken ist. Und sag auch, „Ich (Person) bin auch nur einer meiner Gedanken“. Verstehe, dass der/das, aus dem das alles entspringt, völlig unentdeckt bleibt und unentdeckt bleiben muss. Wenn du alles als absolut unwirklich und nur als deine Gedanken siehst, dann erkennst du eines Tages, wer du wirklich bist. Das geschieht nicht im Verstand.
- Die Welt geschieht/erscheint als Gedanke (wie ein Traum auch nur erdacht ist) – du bist immer frei von Gedanken
- Die Welt und alles, was erscheint, verändert sich, es sind alles zeitweilige Zustände – du bist immer zustandslos. Wenn du das durchschaust, entdeckst du, dass selbst Leben und Tod nicht wahr sind. Beide sind Spielchen, die du mir dir selbst spielst. Du bist unsterblich.
- Die Ausbreitung von Raum ist bereits unwirklich. Du bist jenseits davon. Immer.
- Zeit ist ebenfalls unwirklich.
Eigentlich ganz einfach, wenn du es nur voll und ganz annehmen könntest.
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© Hermann R. Lehner • nisarga.de