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Geschriebenes
Ich hatte einen Traum
Erinnere dich an einen beliebigen Traum, den du nachts hattest. Du erlebtest eine kurze Geschichte und als du aufgewacht warst, wusstest du, dass dies nur ein Traum – eine Gedankenspiel – war. Du selbst jedoch warst während des Träumens unbewusst. Du lagst im Bett und schnarchtest vor dich hin. Dass da ein Traum ablief, konnte dir erst bewusst werden, nachdem du dir wieder bewusst wurdest (als du aufgewacht warst).
Dennoch kannst du dich rückwirkend in den Traum hineinversetzen und ihn in Gedanken noch einmal erleben, so als ob er jetzt stattfinden würde. Und hier ist es klar, dass das alles nur eine Vorstellung – ein Gedankenspiel –, ist oder war. Es mag in deinem Kopf stattgefunden haben, aber dennoch warst du nicht aktiv oder bewusst daran beteiligt.
Betrachte nun dieses Leben ebenfalls so, als ob du gerade einen Traum erlebst. Der mutmaßliche, aber unauffindbare „Träumer“ liegt (als bildlicher Vergleich zu verstehen) bewusstlos in seinem „himmlischen“ Bett und weiß von nichts. Alles, was du erlebst, ist IM Traum und stammt ebenfalls nicht vom „Träumer“.
Wenn du nun versuchst, herauszufinden, wer diesen „Lebenstraum“ steuert, wirst du feststellen, dass niemand da ist. Gedanken kommen und gehen, ein Gedanke erzeugt den nächsten. Diese Gedanken erzeugen und bewegen das Bild, den „Traum“, aber ein explizit handelndes (oder frei entscheidendes) Wesen ist nicht zu finden.
Wenn es dir gelingt, sich selbst bei dieser Beobachtung als gedankenfreie Realität dahinter zu begreifen - etwas, was dem Geschehen „still und leise“ nur das „Licht“ gibt, so dass all das erscheinen kann – kannst du den Ablauf der Geschehnisse und deren Zusammenhänge vielleicht besser verstehen.
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© Hermann R. Lehner • nisarga.de