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Geschriebenes
Was für eine Welt?
Du liegst nachts im Bett, es ist dunkel. Dann, im fahlen Licht des Neumondes glaubst du etwas in deinem Zimmer umherfliegen zu sehen. Oder glaubst, einen Geist (in harten Fällen den „lieben Gott“ etc.) gesehen zu haben. Du machst das Licht an und stellst fest: „Ach nein, da war nichts. Ich habe mich getäuscht!“
So etwas kennt wohl jeder. Man glaubt etwas gesehen zu haben und stellt anschließend fest, dass nichts da war. Man ist hier von einer kleinen Halluzination überrascht worden. Sie ist nichts anderes als ein „Gedankenblitz“, der noch nicht als solcher erkannt wurde und fasst daher das Gesehene momentan als ein äußeres Objekt auf.
Das Höchste (ER/ES/DAS) – du also – bist in deinem natürlichen Zustand, der ewige Zustand, in dem nichts geschieht, nichts existiert (außer dir selbst; formlos, ohne Merkmale) und dann überfällt dich ebenfalls eine kleine Halluzination. Solange du es nicht als das, was es ist – ein „Gedankenblitz“ –, erkannt hast, hältst du diesen ebenso für echt.
Was ist nun diese Halluzination, die dir – dem Höchsten – widerfährt, und die du noch nicht als das erkannt hast, was es ist? Sie ist nichts anderes als: diese vermeintliche Welt! Sie existiert nicht mehr, wenn du erkennst. Sie hat nie existiert, weil sie nur dein – nicht als solcher erkannte – „Gedanke“ ist oder war.
Es ist wie mit jedem Traum. Ein Gedanke (eine Halluzination) kam und wird wieder verschwinden. Du bleibst. Nichts ist passiert.
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© Hermann R. Lehner • nisarga.de