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Geschriebenes
Sein oder doch lieber Nicht-Sein?
Erinnere dich an meinen letzten Newsletter. Die unbeschreibliche höchste Realität ist (in Worten ausgedrückt) jenseits von „Sein“ und „Nicht-Sein“. In ihr entsteht der Schöpfergedanke (der Atman) und mit dem Vergessen der Realität wird dieser Schöpfergedanke scheinbar zur Realität und damit zum Schöpfer. Nun scheint er zu existieren. Das ist der Beginn des „Seins“ und damit des „Wissens“ oder „Bewusstseins“. Tatsächlich ist dieses „Sein“ oder „Bewusstsein“ bereits die Täuschung. Durch das „Nicht-Wissen“ der Realität wird etwas als existent angesehen, was im Grunde nur eine Erscheinung ist. Wenn dann der Schöpfergedanke auch noch vergessen wurde, wird die Realität scheinbar zu einer Person, zu einem Ego. Eine weitere, noch grundlegendere Täuschung.
Zuerst muss durch richtiges Verstehen versucht werden, die Idee der Person gänzlich zu eliminieren, dann erkennt man (sich als) das universelle Bewusstsein, als Atman oder Gott. Hier wird man verstehen, dass man der Schöpfer der Welt ist. Du wirst dann kaum umhin können, deine Schöpferkraft auszukosten, was dich aber u. U. schneller als du gucken kannst, wieder in das Ego zurückwerfen wird. Hier nun wird ein wahrer Meister dir sagen: „Du hast noch nicht verstanden. Du träumst noch!“ Denn auch hier ist immer noch „Sein“ im Spiel. Sein ist nicht permanent und besteht nur aus Gedanken. Die Realität, deine wahre Natur, ist eben völlig jenseits von „Sein“ und „Nicht-Sein“. Doch das kannst du nicht gedanklich ergründen oder je verstehen. Du musst es hautnah „erleben“ (Das sind natürlich falsche Worte, wie könnte man DAS je erleben? Nichtsdestotrotz bleibt es einem am Ende nicht verborgen).
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© Hermann R. Lehner • nisarga.de