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Geschriebenes
Spiegelbild, Spiegelbild … ich träum dich grad
Solange du die Welt als existent oder wahr ansiehst – und du dich damit als Person siehst – wird Denken da sein. Auch danach wird es da sein, aber es ist dann als eine oft überflüssige Gewohnheit durchschaut.
Was du verstanden hast, musst du in die Praxis umsetzen. Und nicht nur ein wenig oder mit Zweifel. D. h. du solltest den Worten des Meisters voll vertrauen und danach leben.
Die Welt war vorher ein Traum (sie existiert also gar nicht wirklich), das Ich (Person) ist nur ein falsche Idee usw. Die Welt wird auch danach der gleiche Traum sein. Wenn du das nicht annimmst und darauf wartest, dass du was Neues siehst oder erfährst, kannst du lange warten.
Das, was du erlebst (die vermeintliche Welt) IST SCHON (und ist nur) dein Gedanke – wie ein Traum (und was ist ein Traum anderes als einfach nur ein Gedanke). Weil du sie und dich als Person für echt hältst, fängst du an, in diesen Gedanken weitere Gedanken hineinzudenken. Im Grunde wäre das überflüssig. Vergiss all diese Gedanken einfach und verstehe, dass die Welt schon dein Gedanke ist … so wie auch jeder Tagtraum nur ein Gedanke ist.
Verstehe auch, dass du dich (als das, was du wirklich bist) nicht finden kannst oder musst. Könntest du dich finden, wäre das schon wieder wer anderes, der dich gefunden hat. Du bleibst dir unbekannt, was aber okay ist. Also kannst du nur an dem Erschienenen (wie ein Spiegelbild oder Schatten) erkennen, dass/was du bist. Doch du verwechselst den Gedanken (das Spiegelbild oder den Schatten) mit dir und hältst die Figur im Spiegel für dich usw. Emotionen gehören auch in den Spiegel und nicht zu dir.
Wahrnehmung ist schon Teil der Illusion, Teil des Spiegelbildes. Also vergiss dich selbst (als Person) und die Welt – und du (DAS) bleibt übrig. Wenn du dich nicht mehr im Bild glaubst, erkennst du dich. Finden wirst du dich dennoch nicht – das Unbegrenzte (DAS) sieht die illusionären Grenzen, aber niemals sich selbst.
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© Hermann R. Lehner • nisarga.de