Ein nächtlicher Traum oder auch ein Tagtraum beinhaltet im Grunde ein ganzes Universum. Erde, Himmel, Wolken, Wasser usw. sind ebenso vorhanden, wie ein (Traum-)Ich und andere Traumfiguren. Dennoch ist das Ganze nur ein Gedankenkonstrukt. Sobald der Traum endet, ist alles verschwunden, ohne Spuren zu hinterlassen. Mit dem Verschwinden des Traums ist auch das Ich verschwenden, dass als die Zentralfigur des jeweiligen Traums erschienen ist. Was bleibt, ist nur die unsichtbare, ewige Basis aller Träume.
Auch dieses Leben ist nichts anderes als ein langer Traum. Und das einzige was bleiben wird, ist diese Basis, auch “die höchste Realität“, manchmal auch „das höchste Selbst“ genannt. Wer das durchschaut, hat sich von den Fesseln dieses Weltbildes, diesem vermeintlichen Leben befreit, auch wenn der Traum wie gewohnt weiter funktioniert.
„Eine verwirklichte Person ist jemand, der weiß, dass das [höchste] Selbst die einzige Wahrheit,
und alles andere nur ein Spiel der Gedanken ist.“
[Sri Siddharameshwar Maharaj – aus „Amrut Laya“]
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