Warum findest du nur dich, die vermeintliche Person und keinen separaten Wahrnehmenden, der diese Welt beobachten könnte? Gäbe es ihn, so müsste man im Tiefschlaf beobachten können, dass da nichts ist. Aber du kannst es nicht. Erst wenn du aufgewacht bist, wirst du sagen können, da war nichts!
Die Antwort ist einfach. Es ist nur eins da (A-dvaita, dvaita bedeutet Zweiheit, advaita bedeutet Einheit). Das Eine kann nicht auf sich selbst schauen, so wie eine Lampe nur den Lichtstrahl wahrnehmen könnte, aber niemals sich selbst als die Quelle des Lichts.
Die Wahrnehmung von etwas bedingt immer zwei: den Wahrnehmenden und das, was er wahrnimmt. Wenn nachts die Welt verschwindet, so verschwinden der Wahrnehmende (die vermeintliche Person, der Körper) und das, was wahrgenommen wurde (die Welt). Nur das Eine bleibt immer bestehen.
Du bist immer dieses Eine, und da nichts Zweites da ist (außer innerhalb dem Einen als Teil der entstandenen Illusion, der Welt oder den Träumen), wirst du dich nie finden können. Dennoch ist ein Erfassen deiner ewigen wahren Natur möglich. Es ist ohne Worte möglich, über den Verstand hinaus zu „begreifen“, was du bist.
„Ich bin überall und nichts anderes existiert.“
[Ranjit Maharaj – aus „Illusion vs. Reality“]
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